Gepostet von Calvin Möller, am 02.09.2022

Turmtalk - Der Podcast für Apotheker #7

Die Digitalisierung und das damit einhergehende neue Konsumverhalten sorgen für disruptive Veränderungen im Apotheken-Markt. Vor allem die „Vor Ort Apotheken“ müssen sich neu positionieren, weil tradierte Wertschöpfungsketten und Kundenbeziehungen nicht mehr oder nur noch bedingt funktionieren. Im aktuellen TurmTalk unterhalten wir uns mir Malte Uhlendorf, der in Frankfurt die Kissel Apotheke betreibt, über seine Digitalstrategie, wie und wo er seine Apotheke positioniert hat und ob seine Rechnung bisher aufgegangen ist.

Finde die Mauve Podcast Folge 7 auf:


Inken Große: Hallo und herein zum TurmTalk von Mauve Software, dem führenden Anbieter von Lösungen zur Digitalisierung von Apotheken und ihren Services. Was ist Mauve? 

Mit den von Mauve entwickelten Tools, Schnittstellen, Anwendungen und Online Touchpoints öffnet der Apotheker seinen Kunden eine virtuelle Tür zu seiner Apotheke vor Ort und erweitert damit den direkten Kontakt zum Kunden um eine digitale Ebene.  

Ich bin Inken Große und wir beschäftigen uns heute mit der Frage: Wie geht Online Apotheke? Die Digitalisierung und das damit einhergehende neue Konsumverhalten sorgen für disruptive Veränderungen im Apothekenmarkt. Wartezeiten werden kaum noch akzeptiert. Stattdessen wünscht sich der Kunde sofortige Verfügbarkeit und Lieferbarkeit. Der Kampf um die Aufmerksamkeit des Kunden verschärft sich. Vor allem die vor Ort Apotheken müssen sich neu positionieren, weil tradierte Wertschöpfungsketten und Kundenbeziehungen nicht mehr oder nur noch bedingt funktionieren. Heute zu Gast im TurmTalk ist der Apotheker Malte Uhlendorf, der in Frankfurt die Kissel Apotheke und seit 2021 auch ein Maurer ApoShop Regio betreibt. Hallo Herr Uhlendorf, schön dass Sie dabei sind. 

Malte Uhlendorf: Hallo! Ja, danke für die Einführung und den interessanten, einleitenden Text. Da habe ich auch gleich schon ein paar Gedanken dazu. Aber erst mal natürlich zu mir. Genau. Sie haben das schon kurz angerissen. Ich sitz hier in Frankfurt. Ich habe ja auch zwei Apotheken und bin jetzt selber schon mit Mauve ein paar Jahre in Verbindung und habe da auch viele verschiedene Sachen ausprobiert. Habe selber sehr viel Spaß an dieser ganzen Digitalisierungsthematik und Shopthematik und freue mich sehr, dass ich heute hier sein darf. 

Inken Große: Ja, wir freuen uns auch. Wir unterhalten uns heute über die Digitalstrategie, wie und wo die Apotheke sich also zu positionieren hat und ob die Rechnung bisher aufgegangen ist. Vor allen Dingen anhand Ihres Beispiels. Dafür sind Sie heute hier. Möchten Sie sich vielleicht noch mal persönlich kurz vorstellen? Oder wollen wir gleich ins kalte Wasser springen? 

Malte Uhlendorf: Ich habe seit fünf bzw. sechs Jahren hier in Frankfurt Apotheken, zwei Stück, die liegen räumlich auch für die Stadt relativ weit auseinander, eine sehr im Norden, eine mehr im Süden. Die haben so ein bisschen einen teilweise gemeinsamen Digitalauftritt, der dann aber, wenn man sich die Struktur anguckt, schon sehr individuell aufgefächert wird. Im Hintergrund ist quasi aufgrund der Entfernung alles dann doch irgendwo doppelt, aber sehr ähnlich. Ich mache das auch zusammen mit meiner Frau die Apotheken und wir haben sehr engagierte Mitarbeiter und ein durchmischtes Team. Digital ist bei uns eigentlich an allen Ecken und Enden immer wieder Thema, also da muss man schon mitziehen können. Man merkt da schon die Unterschiede, wem das leichtfällt und wem nicht. Aber inzwischen ist es für viele eigentlich sehr simpel, weil wir natürlich jeden irgendwie immer mit ins Boot holen und es macht natürlich auch nicht immer alles Sinn zu digitalisieren. Das haben wir auch wieder gemerkt und man muss da immer ein Gespür für haben. Aber das macht die ganze Sache ja auch interessant. 

Ja, ansonsten können wir gerne gleich in das Thema rein. Da würde ich auch gerne jetzt Ihren einleitenden Satz etwas kommentieren, zum Thema die Idee, die Wartezeiten etc.. Also. Im Prinzip, glaube ich, wird da aus der Ferne immer sehr viel Dramatik reingebracht, die in der Praxis so gar nicht da ist. Also so ein Shop ist natürlich ganz toll, dass man sieht, was ist da, was ist nicht da? Da muss man sagen, dass bestimmt 60 % der Kunden das überhaupt nicht lesen. Oder die bestellen etwas, Ibuprofen, was nicht da ist und wir bestellen müssen, und obwohl wir 25 andere Ibuprofen da haben. Also das ist dann auch schon immer wieder ganz interessant, wie der Nutzer überhaupt selber damit umgeht. Und da gibt es viele verschiedene interessante Beispiele. Ja. Ich weiß, aber ich überlasse ihm vielleicht gerade gerne noch ein bisschen Feld, damit ich nicht abschweife. 

Inken Große: Ach, um Gottes willen, dafür sind wir ja hier zusammen. Vielleicht vorab einmal Ihre Einschätzung der aktuellen Marktsituation. Ich meine, wie sehen Sie die Lage für die Apotheke vor Ort? Muss man schon das sprichwörtliche Totenglöckchen für die Apotheke vor Ort läuten, wie viele Pessimisten meinen, oder? 

Malte Uhlendorf: Nein, überhaupt nicht. Da bin ich wirklich komplett anderer Meinung. Das ist etwas, das sind medial Themen, die natürlich stark hängen bleiben, die jeder sich irgendwie anguckt. Es ist so wie der eine schlecht gelaunte Kunde im Alltag, der bei einem am Abend noch im Kopf ist und die 25, mit dem man viel Spaß hatte, nicht. Denn ich glaube, die Apotheke vor Ort ist wichtiger denn je. Klar, wir haben Tendenzen zu weniger. Das ist einfach so eine Konsolidierung, die da ist, okay. Aber das Grundprinzip Apotheke wird es immer geben. Der Bedarf wird immer da sein. Viele, die dort auch die Daseinsberechtigung der Apotheke überhaupt auf den Prüfstand stellen, glaube ich, haben immer, ich nenne das auch so ein bisschen, die besitzen die Arroganz der Jungen oder des Jungseins oder die Arroganz des Gesundseins. Und wenn man dort mal in die Lage kommt, dass man Bedarf hat für eine Apotheke, ob jetzt online oder nicht online, wird man schnell merken, dass alle irgendwo an dem Punkt auch Hilfe brauchen und Hilfe funktioniert nicht immer nur durch einen schnellen Checkout im Shop -also drei Klicks und ich habe es gekauft. Ist zwar nett, aber ab einem gewissen Punkt im Leben, wenn man nicht mehr so fit ist, gibt es ganz andere Dinge, die wichtig sind. Und da braucht es sehr viel Individualität auch und auch einfach Menschen, die einem helfen. Und das, das ist etwas, was die Apotheke vor Ort bieten kann oder bietet. Und das ist eine Karte meiner Meinung nach, die man vor Ort einfach schon immer gespielt hat und die man einfach bewusster spielen muss. Und dann ist unsere Daseinsberechtigung ganz klar. Ist vielleicht nicht jedem wurst, aber das gibt mir auch sehr viel purpose, warum man das alles so tut und macht. 

Inken Große: Und was bedeutet die Welle der digitalen Transformation, die ja über die Wirtschaft und Industrie allerorten hinweg schwappt für die Apotheken so speziell? 

Malte Uhlendorf: Auch eine Chance, wie eigentlich überall. Man kann dadurch so ein paar Reserven heben. Wir haben alle Fachkräftemangel, wir haben alle Kostendruck. Und wenn man diese Digitalisierung richtig einsetzt, kann man da wenigstens das Leid etwas lindern. Man kann keinen Mitarbeiter vollends dadurch ersetzen, aber man kann den vorhandenen Mitarbeitern damit Arbeit abnehmen, zum Beispiel. Also da ist auf jeden Fall sehr, sehr viel zu holen. Man muss es nur wollen. Viele, glaube ich, für die ist halt Digitalisierung so noch nicht ihr Thema und manchmal auch ein Altersthema, wenn man damit groß geworden ist oder nicht. Das macht viel aus. Primär eine riesige Chance. 

Inken Große: Und was war Ihr Auslöser oder der Auslöser, sich mit der Digitalisierung Ihrer Apotheke zu beschäftigen? Gab es eine besondere Situation, ein besonderes Ereignis oder ein Erlebnis? 

Malte Uhlendorf: Nicht per se ein besonderes Ereignis, es ist einfach so, das bin ich, also ich selber. Ich habe kein Portemonnaie, ich habe nur Handy. Und wenn ich nicht mit meinem Handy bezahlen kann, dann werde ich da nicht hingehen. Überspitzt gesagt. Aber so ist mein Alltag wirklich zu 90 bis 100 %. Wenn irgendeiner mir dann sagt, ich muss bar bezahlen, dann bin ich meist ein bisschen überrumpelt oder komme halt nicht hinterher oder werde nicht wiederkommen. Das ist dann manchmal schon für mich so was, was ich nicht mehr verstehe heutzutage. Und dadurch, dass ich einfach alles digital selber auch mache, machen möchte, ist es im Alltag für mich, im Beruf auch so ein Thema, was automatisch dann kommt. Wenn ich dann Sachen sehe, wo ein Stapel Papier liegt, ist es für mich immer ein Ansporn zu sagen, so müssen wir loswerden, das geht nicht. Papier ist einfach für mich etwas, was ich nicht will, was ich nicht mehr brauche, was man nicht mehr brauchen sollte, das kann man nicht durchsuchen durch einen Klick, sondern da muss ich immer irgendwie blättern. 

Inken Große: Dementsprechend höre ich jetzt raus, dass sie schon von Anfang an konkrete Vorstellungen hatten, wie ihre Digitalstrategie aussehen sollte. Vielleicht können Sie das noch mal kurz genauso für sich beschreiben. Was war Ihr Plan? 

Malte Uhlendorf: Keine klare Strategie, dass ich genau weiß, was wir machen werden, es ergeben sich Teilbereiche. Man ist in seinem beruflichen Alltag und stolpert über irgendein Thema und denkt sich, Okay, hier könnten wir doch bestimmt was digitalisieren. Und das sind ja auch zwei Bereiche in der Apotheke. Das heißt, wir haben so das Thema Digitalisierung nach außen, haben das Thema Digitalisierung, nach innen und nach außen heißt Kundenansprache. Da kommen Sachen wie der Mauve Shop zum Beispiel ins Spiel, was einem da helfen kann und andere Themen. Und wir haben uns dafür entschieden, das auch nicht alleine zu machen. Ich hatte das ursprünglich mal so angefangen mit dem Shop und dann habe ich irgendwann gemerkt, das muss man ein bisschen kompletter irgendwie angehen. Und ich habe dann eine Agentur gesucht und da habe ich die Apoviva gefunden und mit dem Martin Bezzel - wir sind inzwischen gute Freunde - kommen wir da echt super zurecht und können uns immer wieder neue Sachen überlegen. 

Wir brainstormen, was machen wir, was tu mir da? Also es ist wirklich so ein „was könnten wir mal wieder machen“ und dann überlegen wir uns was und dann ergeben sich daraus immer irgendwie Dinge. Das ist gar nicht so, dass wir sagen, okay, wir wollen genau da und dahin, sondern wir haben eher dieses Thema im Kopf, wir wollen was digital machen, lass mal irgendwas machen und auf einmal ergibt sich wieder ein neues Thema und dann macht man das nächste Thema. Und nach innen sind es Vereinfachungsprozesse, ganz klar. Dann geht es darum, ob jetzt, wenn Sie Ihre ganze Digital oder Ihre ganze Archivierung haben, Abrechnungen ablegen, Lieferscheine etc.., da ist dann ja auch immer so ein Thema, das müssen wir, wollen wir digital haben. Oder Rezept Management, da haben wir dann natürlich Pharma Technik, was die Digitalisierung angeht, wahnsinnig hilft in der Apotheke. Und das sind dann einfach immer Themen, die dann von Tag zu Tag aufkommen. Es ist immer alles eine Welle und dann gehen wir das an und setzen irgendwas um. 

Inken Große: Also höre ich mal raus, der Weg ist das Ziel und es muss und es ergibt sich je nachdem, was gerade ansteht. Glauben Sie denn, dass die Einführung des E-Rezepts die Apothekenlandschaft noch einmal verändern wird, wo wir jetzt sowieso schon bei digital und alles online sind? Also ich meine, ein Blick nach Schweden oder in die Niederlande zeigt ja, dass der Versandhandel der Profiteur der Einführung des E-Rezepts ist. Glauben Sie das auch, wo Sie so affin sind, oder wie sehen Sie die Entwicklung oder das Ganze? 

Malt Uhlendorf: Also ich freue mich riesig auf Ihr Rezept, weil wie gesagt, das ist nur das letzte große Thema Papier, was wir endlich mal abschaffen können bei uns in der Apotheke. Aber ich glaube nicht, dass es die Entwicklung verändert. Es wird die Entwicklung, wie man ja eigentlich auch sieht, einfach nur beschleunigen. Also es gibt eine Tendenz, dass sich die Marktverteilung einfach so ein bisschen in Richtung Versand natürlich verschiebt. Da ist der OTC-Bereich schon ein bisschen schneller, weiter voraus und dann wird es im RX-Bereich auch passieren. Und dann irgendwann wird aber sich da ein Gleichgewicht einstellen. Daraus wird sich dann so ein bisschen, dann irgendwann eine neue Normalität, ein neues Normal, was wir ja in den letzten drei Jahren in einem anderen Kontext kennengelernt haben, irgendwie einstellen, dass so wie die Apotheke dann früher war, dann nicht mehr sein wird. Was die Selbstverständlichkeit angeht, dass RX nur bei uns sitzt. Das wird sich schon verschieben. Bei uns wird wahrscheinlich gerade so dieser Bereich akut, wird viel stärker bei uns sein. 

Man sieht es auch, da hatte ich jetzt letztens erst ein Rezept, das kam wohl aus der Versandapotheke zurück, es war ein Kühlartikel. Scheint jemand sein Rezept hinzuschicken und das Kühlartikel-Rezept kommt von der Versandapotheke zurück. Das sind ein paar Sachen, die werden dann bei uns liegen bleiben. Das ist das gute alte Cherry Picking, aber auf der anderen Seite ja gut, dann, damit kann man ja auch leben, da muss man dann was draus machen. Und daraus wird sich dann irgendwann wieder ergeben, dass vielleicht Vergütungsmodelle angepasst werden müssen und man selbst muss dann halt einfach auf den digitalen Weg. Das ist ja das, was wir heute schon vorbereiten mit den Mauve Shop. Ich meine, wir kriegen ja keine 100 Bestellung bei meinem Regio Shop am Tag. Aber wir haben die Infrastruktur, wir gewöhnen die Leute langsam dran. Unsere Mitarbeiter haben jetzt schon inzwischen den Automatismus drin. Und wenn das dann weitergeht, dann ist das für uns einfach der Punkt, wo wir dann den Kollegen, die da einfach nicht mitziehen wollen oder können, so ein bisschen die Nase gegenüber vorn haben. 

Also es werden immer mehr Apotheken auf jeden Fall schließen und dann irgendwann kommen wir zu einer Talsohle, wo es bleiben wird, und da wird das Rezept definitiv ein Katalysator. Selbst wenn die Politik da ein paar Riegel vorschieben wird. Was man politisch vielleicht je nach dem auch will, kommt ja darauf an, aber es wird schon eine Veränderung sein, definitiv. 

Inken Große: Für viele vor Ort Apotheken fungiert die Online Apotheke als digitale Eingangstür für ihre stationäre Apotheke. Welche Rolle spielt die eigene Online Apotheke in Ihrer Digitalstrategie und was versprechen Sie sich davon? Sie hätten doch auch in der Apotheken Onlineplattform ia.de oder Gesund.de anschließen können. 

Malte Uhlendorf: Ja, also das ist richtig. Wir sind aber auch bei ia.de und gesund.de nicht. Gesund.de fand ich, das war sehr hochgelobt, sehr teuer bepreist und am Ende konnten sie auch nicht wirklich liefern. Es war damals. Wie es jetzt ist, weiß ich gar nicht so genau, aber ich wollte einfach selber so eine gewisse Hoheit über meinen Shop haben und über das, wie wir es machen wollen. Also man muss ja bei so was, wenn man die Software nicht selber programmiert, sondern das alles von Dienstleistern hat, schon immer akzeptieren, dass es gewisse Limits gibt. Man hört dann doch mal Nee, das geht leider nicht oder das geht nicht und dies geht nicht. Und wenn Sie diese Plattform sich anschließen, dann kommt dieses Nein sehr früh und daher finde ich so eine eigene Lösung wie mit Mauve einfach charmanter. Man kann das freier gestalten plus die Agentur apoviva wie gesagt, die haben sich inzwischen auch durch meinen Einfluss damit sehr in dieses Thema vertieft und wir können da viel machen. 

Wir wissen inzwischen, wie wir dann auch die Angebote als einzelne Teile aus dem Mauve Shop auf einer Homepage spielen und Sachen hervorheben oder dass wir einen direkten Finder auf der eigenen Homepage programmiert haben, der in den Mauve Shop fließt. Das sind alles Sachen, die so im Alltag daraus entstanden sind und das können sie bei den anderen Produkten nicht so machen. Und das finde ich einfach besser so, das hat man überall wieder so 08/15 Lösung. Wir haben jetzt keine Amazon Seite, aber so gewisse Freiheiten sind einfach besser. Wir können mit Codes, mit Coupon Codes arbeiten. Wir können, wenn wir ein Mailing machen an die Kunden, oder Flyer mit Rabatt kurz damit einbinden, die dann genau auf den Shop verweisen. So promoten wir den Shop, dass die immer dann da landen. Und Ziel als ist natürlich auch eine 24/7 offene Tür für den Kunden zu uns und das sieht man ja auch, denn die meisten Bestellungen kommen dann so außerhalb der Öffnungszeiten oder am Wochenende oder auch abends, weil dann Leute gerade noch mal was vorbestellen, was sie sicher in nächsten Tag holen. 

Und dafür ist es einfach genial. Also bei uns jetzt eine digitalen Notdienst Anzeige, da ist auch ein QR-Code drin, der direkt in den Shop verweist. So nach dem Motto: wir haben gerade geschlossen. Wenn Sie etwas brauchen, tippen Sie es hier ein. Die können bei mir im Shop sehen, es ist da, bestellen das, könnten sogar direkt bezahlen mit PayPal oder Rechnung, PayPal plus alles möglich, auch Klarna, was auch immer man möchte, und dann kommt der nächste Morgen noch rein und holt es ab oder er macht gleich Botendienst im Shop und wir bringen es nach Hause. Und das sind natürlich Sachen, man muss einfach auf allen Bereichen, finde ich, seinen Kunden, seinem Einzugsgebiet signalisieren: so kannst du mich erreichen. Man muss es für die einfach einfach machen. Und nicht, du kannst nur während der Öffnungszeiten kommen, wenn ich da bin, wenn das gerade passt etc. Also man muss da einfach mehr Offenheit mit hinkriegen. 

Inken Große: Also, wenn ich das richtig verstanden habe, Ihr Mauve ApoShop Regio bietet Ihnen mit der Mauve API eine einfache und sehr effektive Möglichkeit, das regionale Marketing für Ihre Apotheke zu betreiben. 

Malte Uhlendorf: Also es macht mir viele Möglichkeiten. Mauve ist eine tolle Software und Mauve kann auch glaube ich, eine drei-, vier, fünfstellige Zahl an Bestellungen am Tag prozessieren. Das bedeutet aber auch, dass es eine gewisse Komplexität hat. Also wie gesagt, tolles Produkt, lohnt sich, jeder Euro, den man da reinsteckt, lohnt sich meiner Meinung nach langfristig. Aber man müsste, das empfehle ich dann doch schon, mit jemanden zusammenarbeiten, der einem ein bisschen hilft. Sonst ist die Frustration vielleicht zu schnell da, und dann ist so ein schönes Produkt wie die Mauve API dann leider schnell verflucht. 

Inken Große: Gut, Teil einer regionalen Digitalstrategie ist nur die Möglichkeit der Vorbestellung und selbst Abholung, sondern auch noch die Lieferung per Boten. Darf ich fragen, wie sie da aufgestellt sind? Also in diesem Jahr sind verschiedene Lieferdienste auf der Bildfläche erschienen. 

Malte Uhlendorf:  

Ja, machen wir auch. Aber wie gesagt, wir machen das ja auch alles selber und das machen wir auch viel. Diese Lieferdienste, gerade hier in der Stadt, bei uns sind die natürlich alle da. Wir haben auch mit denen gesprochen, mit einem davon. Und dann habe ich mich aber dagegen entschieden, weil natürlich deren Modell darauf basiert, dass man selber sehr, sehr viel seiner Marge an die abgibt und damit kann man kein Geld mehr damit verdienen. Aber es geht ja nicht mehr nur darum, dass man kein Geld mehr verdient, sondern wenn man seine wahren Kosten dazurechnen, legt man eigentlich nur drauf. Und der Mehrwert weiß ich nicht, inwiefern der an der Stelle da ist? Der Kunde, der darüber bestellte, kennt die Apotheke eh nicht, interessiert die Apotheke nicht. Und wenn es meine eigenen Kunden sind, dann habe ich meine Kunden zu jemand anderes abgegeben. Und beim Mauve habe ich natürlich die gesamte Wertschöpfungskette auf meiner Seite. Ich habe dann vielleicht weniger Bestellungen, aber wahrscheinlich ist der Aufwand deutlich geringer und der Ertrag ist trotzdem höher, als wenn ich da am Tag acht Bestellungen über einen dieser Fahrradkuriere mache. 

Und deswegen, das war dann einfach nichts. Ich habe es mir angeguckt, deren moralische Grundsätze finde ich auch nicht so sauber. Also die Empfehlung war, ziehen Sie doch die Preise einfach so hoch, bis es passt. Und wenn Sie dann den Preis verdoppeln müssen, damit sie da noch durchkommen können für jemanden der sein Paracetamol Zäpfchen für die Kinder zu Hause bestellt, da weiß ich nicht, ob man das in diesem Business machen sollte. Da haben wir dann doch irgendwo moralische Grenzen, auch wenn es vielleicht jeder immer vom Apotheker nicht denkt, dass er nur an die Kohle denkt. Aber das stimmt so halt nicht und deswegen hat das nicht gepasst. Und andere Dienste, die heutzutage mit Apotheken Preisen da werben und darüber alles finanzieren wollen, machen das nur um sich zu etablieren. Und in drei Jahren kommt der Bumerang und dann zahlt die Apotheke fett drauf, weil den Kunden, den lässt man so was am Ende eh nicht zahlen. Deswegen bin ich da weiterhin ein Freund der eigenen Lösung. Da backt man vielleicht kleinere Brötchen. Aber ehrliche. 

Inken Große: Schön, dass wir jetzt an dieser Stelle auch mal das Bild des Apothekers an sich zurechtrücken. Sie haben ja vorhin gesagt, dass gerade die Digitalisierung, je nachdem was ansteht und welche neue Ideen da sind, entsteht - ein richtiges Ziel gibt es nicht. Haben Sie denn einfach so weitere Pläne bezüglich der Digitalisierung jetzt im Moment auf dem Schirm, die Sie uns mitteilen können? 

Malte Uhlendorf: Was mir gerade einfällt ist der Notdienst auf dem Monitor. Also wir haben jetzt schon digitale Sichtwahl und Monitore an anderen Stellen, aber ich habe etwas Neues ausprobiert mit einem großen koreanischen Elektrokonzern. Die haben da verschiedene Konzepte für die Schaufenster der Geschäfte, wo man dann über eine Cloud auch sehr viel machen kann. Da kann die Agentur dann zum Beispiel direkt Angebote drauf spielen, irgendwelche Werbegeschichten ausspielen. Dann kann man Zeitpläne machen, um dann ab der Ladenschlusszeit auch der Notdienst ganz total automatisiert angezeigt wird. Das finde ich richtig gut. Das probieren wir gerade aus, das ist wieder nach außen zum Kunden gerichtet, natürlich auch hier immer den Shop bewerben, immer den Botendienst bewerben. Das sind Sachen, die da mit drauffließen, damit unsere Kunden einfach wissen, wie sie uns vereinfacht erreichen können. Das ist ganz wichtig, dass man das immer wiederholt.  

Und nach innen sind wir gerade so ein bisschen an dem Thema Dokument Management. Das heißt, dass wir dadurch, dass wir relativ viel beliefern, auf Rechnung liefern, haben wir immer Empfangsbestätigung, zum Beispiel, also unterschriebene Lieferscheine. Die digitalisieren wir gerade mit einer Software und die ist dann komplett durchsuchbar. Also man muss dann, wenn man mal einen Lieferschein von vor drei Monaten sucht, tippe ich nur einen Namen ein und dann poppt der auf. Das ist das Thema nach innen und macht auch Megaspaß. Das hat sich dann einfach wieder so ergeben. Und weil auch im Angebot dann auf einmal irgendwie was war mit einem Dokument Managementsystem, dann sagen komm, das wäre doch was und probieren wir dann aus.  

Inken Große: Ganz cool, unheimlich interessant. Sowohl was nach außen den Kontakt zum Kunden angeht, als auch was sich intern abspielt während der Digitalisierung. Haben Sie denn noch einen Rat für Ihre Kollegen, die noch über keine Onlineplattform verfügen, also zum Beispiel auf einem Mauve ApoShop Regio zu setzen? 

Malte Uhlendorf: Auf jeden Fall würde ich immer sagen, man soll das machen, weil es heutzutage gegenüber dem Kunden schon zur Selbstverständlichkeit wird, dass man online nicht nur seine Telefonnummer stehen hat. Es bietet sehr viel Chance, dass es einem die Arbeit an einigen Stellen vereinfacht. Man darf allerdings nicht erwarten, dass wenn ich das mache, ist morgen schon alles passiert. Man braucht einen sehr langen Atem. Die Zeit jetzt dient dazu, dass man es einfach gegenüber dem Kunden und Mitarbeitern und sich selbst etabliert und einführt. Und man soll sich Hilfe suchen. Wie gesagt, mein guter Freund, der Martin, von der Apoviva, jetzt mache ich auch mal ein bisschen Schleichwerbung, der macht das einfach so! Ich kann jetzt nur empfehlen, weil wir da sehr oft drüber geredet haben. Dann landen bei ihm halt Kollegen, die es anders versucht haben und waren frustriert und man muss es einfach auf so einem Weg machen. Finde ich besser. Nehmt euch wen, der euch helfen kann. Da macht so ein tolles Produkt am Ende auch Sinn und Spaß. 

Inken Große: Ja toll. Dem ist nichts hinzuzufügen. Ich meine, dafür gibt es ja auch diese Podcasts-Reihe um „Apotheker helfen Apothekern“ und um einen Austausch zu suggerieren, zu zeigen „Hey, fangt schon mal an!“ Wie Sie es ja auch gesagt haben, es ist ein Prozess. Es dauert. Es ist nicht gleich von heute auf morgen. Und teilweise muss man sich selbst dran gewöhnen oder erst mal ja auch sich damit auseinandersetzen, bis man dann auf den Geschmack gekommen ist. 

An dieser Stelle sage ich Danke und zwar vielen Dank für den tiefen Einblick in die Digitalstrategie Ihrer Apotheke, die maßgeblich von der Idee bestimmt wird -wenn ich das richtig verstanden habe - mit der eigenen Online Apotheke die eigene Apotheke als Marke zu positionieren, die Vorteile der Regionalität, der Verfügbarkeit und der Sauberkeit seiner Apotheke auszuspielen und gleichzeitig natürlich der Herr im eigenen Haus zu bleiben, respektive in zwei Häusern. 

Malte Uhlendorf: Absolut richtig. Ja, genau. Ich danke auch. Hat Spaß gemacht. Ich erzähle das auch immer wieder gerne, weil es einfach ein Thema ist, das einem einfach wirklich viel Spaß machen kann. Und wenn man dann irgendwann auch sieht, was die Vorteile und der Nutzen sind, weiß man, warum man es tut. 

Inken Große: Absolut. Natürlich ist es immer schön zu hören, wenn unsere Technologie einen nicht unerheblichen Beitrag leistet und die Kunden an die eigene Apotheke zu binden und für neue Kunden interessant zu machen.  

Das war's jetzt auch schon wieder beim TurmTalk. Die Zeit verging wie im Flug. Wir würden uns freuen, wenn Sie nächste Woche wieder beim TurmTalk vorbeischauen. Klingeln Sie einfach unten. Ich mache Ihnen auf und lasse Sie wieder rein zu einer neuen, schönen, spannenden Folge.  

Und ach ja, um noch ein klein bisschen Werbung zu machen - haben wir ja heute noch nicht genug. Mehr Informationen und Videos zu Produkten und Lösungen von Mauve finden Sie auf mauve.de und auf unserem YouTube Kanal, auf Facebook in der Maurer User Group, auf Instagram und LinkedIn in sind wir selbstverständlich auch. Und nicht zu vergessen unsere monatliche Informationsquelle Today Newsday, unseren Newsletter. Am besten Sie abonnieren gleich alle Kanäle. Damit sind Sie rundum gut informiert und auf der sicheren Seite. Ich bin Inken Große und für heute sage ich Auf Wiederhören. Bleiben Sie gesund und bis zur nächsten Woche. 

 

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