Dass die IPv4-Adressen knapp werden, ist kein Geheimnis mehr, weil für jedes SSL-Zertifikat eine eigene IP-Adresse notwendig ist und auch bei der Nutzung von normalen Zertifikaten auf einer IP-Adresse immer nur genau eine Webseite betrieben werden kann. Nicht selten liegen aber auf dem Server Webseiten mehrerer Domains, sodass der Webserver nicht weiß, mit welchem der Zertifikate er antworten soll. Das "kostet" natürlich viele Adressen. Den IPv4-Kollaps umgeht Mauve durch die Einbindung der Zertifikate per Server-Name-Indication (SNI).
SNI ist eine Erweiterung des Standards Transport Layer Security (TLS), die es ermöglicht, dass sich mehrere Websites unterschiedlicher Domains mit einzelnen SSL-Zertifikaten einen Webserver teilen, auch wenn dieser nur eine IP-Adresse besitzt.
IP-Adressen sind die Absende- und Empfangsadressen für Datenpakete. Jeder ans Internet angeschlossene Computer, jedes Smartphone, jeder Server bekommt eine solche Adresse zugewiesen, wenn er sich mit dem Netz verbindet - ohne die 12-stellige Adresse finden weder Webseiten, noch E-Mails oder Online-Videos den Weg zum Internetnutzer.